Those who kill

Yos s e’mite, „those who kill“, so wurde der Stamm der Ahwahnee von benachbarten Ureinwohnern genannt. Die Yos s e’mite waren berüchtigt für ihre unbarmherzigen Feldzüge gegen nahe siedelnde Clans und ihre Rücksichtslosigkeit im Kampf gegen Eindringlinge, die sich auf ihren Streifzügen durch die Sierra Nevada im fruchtbaren Yos s e’mite Tal verirrten. Das zumindest steht auf der Rückseite der Speisekarte im Butterfly Cafe in Mariposa, wo ich gemeinsam mit Jacob, Arnold und Glenn am zweiten Abend unseres viertägigen Trips einkehrte. Im späten 19. Jahrhundert wurden die Ahwahnee von Anglo-Truppen aus ihrem angestammten Gebiet vertrieben. Heute ist die Region einer der wohl schönsten Nationalparks der USA. Neblige Hochtäler, donnernde Wasserfälle, bedrohlich wirkende Felswände, spiegelglatte Bergseen und zahlreiche Wildtiere locken vor allem im Sommer Millionen von Besuchern an. Wir kamen etwas zu spät, um bei warmen Temperaturen in den Bergseen rumzuschwadern oder oben ohne die Felswände raufzukrakseln. Dafür erlebten wir märchenhafte Nebelwälder, kühlende Regenschauer und einsame Bergrouten, auf denen wir täglich mehrer Stunden wanderten und die internationale Freundschaft genossen.

Ich möchte auch in diesem Beitrag die Bilder sprechen lassen. Sie mögen nicht ganz so spektakulär sein wie die Shots von den nördlichen Canyons. Trotzdem, der Yosemite ist in seiner nebligen Vielfalt wunderschön und die knapp zehnstündige Autofahrt von Flagstaff aus durchaus wert.

In unserem gemieteten SUV düsten wir durch die kalifornische Wüste, durch dichte Blätterwälder und schliesslich über den Tioga-Pass, der zum östlichen Parkeingang und einsamen Bergseen führt.


Am ersten Tag wanderten wir zum Dog Lake, fanden leider keine Bären, dafür aber Kratzspuren, Flügel und einen blau funkelnden Blue Jay, der sich an unserem Beef Jerky erlaben wollte.




Wir schauten uns die riesigen Sequoia Redwoods in der abgelegenen Tuolumne Grove an, kletterten auf Wurzelstöcken herum, krochen durch ausgehöhlte Baumstämme und spazierten durch den knapp 2000-jährigen Old Giant.

Der Blick vom Tunnel Point ins Yosemite Valley ist weltberühmt. Jener vom Glacier Point hinüber auf den Half Dome Felsen ebenfalls. Nur war eben dieser Half Dome bei unserem Besuch leider in dicke Wolken gehüllt. Glacier Point ist übrigens ein hervorragender Ort für „Edge Sitting“…


Ermüdend, fordernd und wunderschön war unser Hike vom Yosemite Valley hinauf zu den Vernal Falls und Nevada Falls. Obwohl wir es mit langsamem Gehen und hohen akustischen Tönen zu provozieren versuchten, hat uns leider kein Puma angefallen. Vielleicht klappts beim nächsten Mal…




America, the Beautiful… Einmal mehr ein berechtigtes Fazit.

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Eine Antwort zu Those who kill

  1. Ursula schreibt:

    Hoi Samuel
    wie war es doch früher, als es hiess, wir fahren nicht, wir wandern????? Kannst du dich erinnnern? Vom Sonnenberg runter wandern statt die Bahn benutzen, wo wir doch vorher uns im MiniGolf gemessen hatten, einen Coup genossen und dann auf dem Weg nach Kriens uns im Säuschnörrli und Säuringelschwänzli-Spiel so abgelenkt hatten, dass wir doch noch wohlbehalten unten angekommen sind.
    Aber wieder mal ein Kompliment für die spannenden Bilder und den interessanten Text.
    Liebi Grüess Ursula und Stefan

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